Kapitel 11: Auswanderung nach Argentinien und Rückkehr

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Einwanderungserlaubnis Schindlers nach Argentinien aus dem Jahr 1949
Einwanderungserlaubnis Schindlers nach Argentinien aus dem Jahr 1949

„Ich bin in der Tschechoslowakei geboren und hatte viele jüdische Freunde. Im Laufe der Zeit wurde mir klar, dass es nur zwei Wege gab: entweder sich mit den Juden total zu vereinigen und zusammen mit ihnen sein Leben aufs Spiel zu setzen oder sie zu vergessen und so zu ihrer Vernichtung beizutragen. Viele Gegner des Naziregimes waren nicht willensstark genug und hatten nicht die Kraft, ihre Opposition bis zum Ende durchzuhalten, und deswegen haben so wenige Deutsche den Juden geholfen. “

Oskar Schindler

Inhaltsverzeichnis

Auswanderung nach Argentinien und Rückkehr

Emilie und Oskar Schindler in Argentininen,1952
Emilie und Oskar Schindler in Argentininen,1952
Schindlers Nutria-Zucht in Argentinien
Schindlers Nutria-Zucht in Argentinien

Die Schindlers arbeiteten nach Ihrer Ankunft in Argentinien 1949 auf der Farm von Jacobo Murmis. Dank seiner Erfahrungen gründete Oskar Schindler im März 1953 mit seiner Frau Emilie und Murmis die Firma „Oskar Schindler & Co“ eine Nutria- und Wildtierzucht. Ein paar Monate nachdem Oskar diese Farm gekauft hatte, machte er sich Gedanken über eine Rückkehr nach Deutschland und über die Möglichkeit, dort seine Entschädigungsansprüche für die verlorenen Fabriken in Polen und in der Tschechoslowakei geltend zu machen.

Karte von Argentinien
Karte von Argentinien

Antrag auf Lastenausgleich

Portrait von Moses Beckelman
Portrait von Moses Beckelman

Das Lastenausgleichsgesetz von 1952 sollte einen Ausgleich schaffen für die Schäden und Verluste der Vertriebenen und Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten und der sowjetischen Besatzungszone.Oskar Schindler bat Moses Beckelman um Unterstützung bei der Formulierung des Antrags. Die Bedingungen eines solchen Antrags waren eindeutig: Ein Antragsteller musste entweder am 31.12.1950 in der Bundesrepublik Deutschland oder in Berlin gewohnt haben oder aber in offizieller Mission im Ausland tätig gewesen sein. Beide Bedingungen erfüllte Oskar Schindler nicht. Schindler versuchte deshalb, eine Erklärung zu bekommen, dass er zwischen 1949 und 1951 im Auftrag von Joint gereist sei, doch dies gelang ihm nicht.

Mitteilung bezüglich Schindlers Anspruch auf einen Lastenausgleich inklusive bestätigender Fakten
Mitteilung bezüglich Schindlers Anspruch auf einen Lastenausgleich inklusive bestätigender Fakten

Verschuldung

Seine Geflügel- und Nutriazucht wurde zum finanziellen Debakel, und die Schindlers verschuldeten sich immer mehr. Die Auszahlung eines Teils seiner Forderungen gegen die Bundesrepublik hätten ihn retten können. Die Schindlerjuden halfen ihm, allerdings erwies sich die Hilfe als ein Fass ohne Boden. Im Juni 1957 besorgte ihm der Joint ein Hin- und Rückflugticket nach Deutschland. In Deutschland angekommen, hatte er von den 1000 DM nur noch 400 DM und war schnell wieder pleite. Keines der Darlehen, die Schindler 1954 und 1958 erhalten hatte, zahlte er zurück; sie mussten allesamt von seinen Gläubigern abgeschrieben werden.

Mitteilung über die Entschädigung Schindlers in Höhe von 45000 DM
Mitteilung über die Entschädigung Schindlers in Höhe von 45000 DM

Kampf um wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland : Pleiten und Pannen

Zwischen 1962 und 1968 hatte Schindler Ausgleich szahlungen von insgesamt 177. 651 DM erhalten. Davon mussteSchindler zwei Drittel für die Rückzahlungen seiner Schulden und für Steuern aufwenden. Den Rest von etwa 50 000 DM erhielt er in Form eines Kredits für den Erwerb einer neuen Fabrik. Er nahm zu Mietek Pemper Kontakt auf und bat ihn um Hilfe. Mietek Pemper half Schindler bei der Zusammenstellung seiner Forderungen und begleitete ihn 1958 zur Lastenausgleich sbank nach Bad Godesberg. Mit Hilfe eines 50.000 DM-Kredits der Lastenausgleichsbank gelang es ihm 1962 endlich, einen Betrieb zu übernehmen: Das Beton- und Kunststeinwerk Kurt Ganz in Hochstadt am Main. Doch auch dieses Unternehmen ging innerhalb eines Jahres Bankrott. Bei dem Versuch, den Betrieb wieder in Schwung zu bringen, erlitt Schindler einen Herzanfall, der ihn fast sein Leben gekostet hätte. Das Scheitern seiner Firma begründete er mit den unzureichenden Lastenauszahlungen, dem extrem kalten Winter und mit der hohen Monatsmiete für die Fabrik. Zwischen 1962 und 1964 erhielt er aus dem Lastenausgleich sfond 45 000 DM zur Begleichung der Schulden. 1964 erlitt er einen zweiten schweren Herzanfall und verbrachte einen Monat in einem Sanatorium.

Brief von Schindlers Rechtsanwalt Dr. Besser an die Gläubiger von Schindlers Beton- und Kunststeinwerk in Hochstadt am Main
Brief von Schindlers Rechtsanwalt Dr. Besser an die Gläubiger von Schindlers Beton- und Kunststeinwerk in Hochstadt am Main

Itzhak Stern und Kurt R. Großmann

Buch von Kurt R. Großmann: Die unbesungenen Helden
Buch von Kurt R. Großmann: Die unbesungenen Helden

Im Juni 1947 baten einige Schindlerfrauen Kurt R. Großmann, ebenfalls ein Jude, der 1933 aus Deutschland geflohen war und nun beim jüdischen Weltkongress arbeitete, Schindler Lebensmittelpakete zu schicken. Nun wurde das Interesse an Schindler immer größer und Großmann beschloss das Buch „Die unbesungenen Helden: Menschen in Deutschlands dunklen Tagen“, einen Sammelband über die Hilfe von Nichtjuden an Juden zu schreiben und bat Schindler seine Erfahrungen zu berichten.

Aufzeichnungen über Schindlers Aktivitäten

So wurde Schindler, ehe er nach Deutschland zurückkehrte, in den USA, in Israel und in Deutschland bekannt. Schindlers loyalster Gefolgsmann und Freund war Itzhak Stern. Er emigrierte nach dem Krieg nach Tel Aviv und fungierte später in Deutschland als Schindlers Rechtsberater und bot Schindler seine Hilfe im Lastenausgleich sverfahren an. Außerdem machte Stern Schindler mit Kurt Jakob Ball-Kaduri bekannt, der für den Yad Vashem eine Holocaust Gedenkstätte in Jerusalem errichtete und Unterlagen (u.a. die Brünnlitzer „Listen“ vom April 1945) für Schindlers Aktivitäten sammelte. Im Dezember 1956 berichtete Itzhak Stern dem Yad Vashem von seinen Erfahrungen mit Schindler, der ihn daraufhin zur Wahl des „Gerechten der Nationen“ aufstellte. Aber diese Nominierung war nicht unumstritten.

Bild von Adolf Eichmann, Quelle: USHMM
Bild von Adolf Eichmann, Quelle: USHMM
Oskar Schindler am Flughafen in Tel Aviv
Oskar Schindler am Flughafen in Tel Aviv

Streit um den „Gerechten der Nationen“

Oskar Schindler mit Kindern, 1963 in Jerusalem
Oskar Schindler mit Kindern, 1963 in Jerusalem

Schindler kam 1962 zum ersten Mal nach Israel, wo er seine Auszeichnung als „ Gerechter der Nationen“ entgegennahm. Sein Besuch wurde von dem Skandal überschattet, den Nathan Wurzel, jetzt Antonio Korzeniowski, und Julius Wiener, ein Schindlerjude, zu verantworten hatten. Sie beschuldigen Schindler des Diebstahls und der Misshandlung an Juden. Diese Anschuldigungen trafen Schindler tief ins Mark und er entschloss sich, seinen Verbündeten einen vollständigen Bericht über Beschuldigungen zuzuschicken. Die Schindlerjuden schlossen sich zusammen, um Yad Vashem von den humanitären Aktionen Schindlers zu überzeugen. In einem Brief behandelten sie ausschließlich die Fragen, ob Schindler Diebstahl und Misshandlungen an Juden begangen hatte und ob ihnen eine gute Behandlung wiederfahren sei. Sie ließen aber die Frage offen, ob die Anschuldigungen Wurzels und Wieners zuträfen oder nicht. Die Kommission war damit vor die Frage gestellt, ob Schindlers mögliche „Schandtaten“ mit der Rettung von über 1000 Juden moralisch aufgewogen werden könnten.

Von Yad Vashem an Schindler verliehene hebräische Urkunde vom Mai 1962
Von Yad Vashem an Schindler verliehene hebräische Urkunde vom Mai 1962

Die Folgen der Wurzel-Wiener-Kontroverse

Anfangs gab es noch keine Richtlinien für die Nominierung eines „ Gerechten der Nationen“. Das politische Klima in Israel 1961 war vom Prozess gegen Adolf Eichmann geprägt, der später verurteilt und hingerichtet wurde. Daher war die Nominierung Schindlers sehr umstritten, denn die ersten Ehrentitel der Gedenkstätte sollten nur gänzlich unbescholtenen Nichtjuden zuteil werden und als Vorbildfunktion dienen. Der erste Vorsitzende Moshe Landau, Richter im Eichmann prozess, war vehement gegen eine Nominierung, denn es war zu befürchten, dass zwei Kommissionsmitglieder zurücktreten würden. Andere wollten vorbringen, dass Schindler Mitglied der NSDAP gewesen war und er zu einigen Nazis, darunter Amon Göth ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt hatte. Die Befürworter jedoch argumentierten mit dem Tatbestand, dass Schindler über 1000 Juden gerettet hatte. Dies führte zum Kompromiss, dass Schindler einen Johannisbrotbaum an der „Allee der Gerechten“ pflanzen durfte, und zwar als einer der ersten. Die Kontroverse um Schindler zog sich aber noch bis Ende 1963 hin.

Oskar Schindler vor seinem Baum in der Allee der Gerechten
Oskar Schindler vor seinem Baum in der Allee der Gerechten
Luftaufnahme von Yad Vashem
Luftaufnahme von Yad Vashem

Das Bankett am 28. April 1962

Die Pflanzung des Baumes sollte am 2. Mai 1962 stattfinden, am Yom ha-Sho`ah, dem Gedenktag der Shoah in Israel. Als Schindler die Nachricht erhielt, war er begeistert. Schindler kam an seinem Geburtstag, am 28. April 1962 in Tel Aviv an. 300 Schindlerjuden und deren Familien hatten sich zur Begrüßung am Flughafen versammelt und waren zu Tränen gerührt, als sie ihren Retter nach so langer Zeit endlich wieder sahen. Als Schindler durch die Menge lief, rief er: „Ich erkenne alle meine Juden wieder“. Es waren 20 Journalisten und Fernsehteams anwesend, zu denen Schindler sich wie folgt äußerte:

Ich bin in der Tschechoslowakei geboren und hatte viele jüdische Freunde. Im Laufe der Zeit wurde mir klar, dass es nur zwei Wege gab: entweder sich mit den Juden total zu vereinigen und zusammen mit ihnen sein Leben aufs Spiel zu setzen oder sie zu vergessen und so zu ihrer Vernichtung beizutragen. Viele Gegner des Naziregimes waren nicht willensstark genug und hatten nicht die Kraft, ihre Opposition bis zum Ende durchzuhalten, und deswegen haben so wenige Deutsche den Juden geholfen.“

Schindler verzichtete sogar auf Teile seines offiziellen Besuchsprogramms, um mit „seinen“ Juden zusammen zu sein. Doch es kam bald zu einem neuen Skandal, denn der Verwaltungsrat von Yad Vashem beschloss, dass Schindler nicht an der Zeremonie zur Baumpflanzung mit den anderen 11 Ausgezeichneten teilnehmen dürfe. Dies sorgte für Empörung bei den Schindlerjuden, die sich jedoch wegen der besonders festlichen Abendeinladung zur Baumpflanzung am 8. Mai, wieder legte. Ungefähr 400 Schindlerjuden wohnten diesem feierlichen Akt bei und einer nach dem anderen sprach Schindler seinen Dank und seine Anerkennung aus.

Brief des Schindler Committees an Sternberg bezüglich der Danksagungen der Schindlerjuden
Brief des Schindler Committees an Sternberg bezüglich der Danksagungen der Schindlerjuden
Oskar Schindler, Martin Gosch und Leopold Page in Paris, 1963
Oskar Schindler, Martin Gosch und Leopold Page in Paris, 1963

Laudatio auf Oskar Schindler

Bejski schrieb die Danksagungen mit, von denen Leopold Page eine Abschrift bekam, um für das MGM-Filmprojekt zu werben. Der weitere Abend begann mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Holocaust s. Danach begannen die Gäste alle über ihre Erfahrungen mit Oskar Schindler zu sprechen: Jakob Sternberg berichtete, das, was Schindler tat, um die menschliche Würde der Häftlinge zu bewahren. Dr. Leon Salpeter und Biberstein sprachen von der Rettung der Juden aus dem Golleschau transport, die nur dank neu installierter Desinfektionsanlagen und Bädern und mit Hilfe von Emilie Schindler wieder gesund gepflegt werden konnten. Salpeter nannte Schindler einen Gesandten Gottes, da kein normaler Mensch zu diesen Taten fähig gewesen wäre. Bejski sprach als einziger Deutsch, damit Schindler ihn auch verstehen konnte. Er betonte Schindlers Menschlichkeit und Bereitschaft, auf jeden Menschen individuell einzugehen.

Bild von Aleksander B. Skotnicki und Dr. Moshe Bejski in Tel Aviv, 2005
Bild von Aleksander B. Skotnicki und Dr. Moshe Bejski in Tel Aviv, 2005
Handschriftlicher Brief Itzhak Sterns an Oskar Schindler vom 24. April 1956
Handschriftlicher Brief Itzhak Sterns an Oskar Schindler vom 24. April 1956

Reden der Schindlerjuden

Oskar Schindler und Nathan Stern
Oskar Schindler und Nathan Stern

Weitere Schindlerjuden, Maurice Florenz, Hersch Licht, Benjamin Wrozlavsky-Breslauer, Moshe Henigman, Meir Bossack, Shmuel Springmann und andere erhoben sich zu kurzen Reden. Meir Bossack trug ein Gedicht mit dem Titel „Das Urteil von Jerusalem“ vor, in dem er den Papst beschuldigte, nichts gegen den Holocaust unternommen zu haben. Als letzter sprach Itzhak Stern. Er berichtete über seine erste Begegnung mit Schindler und den folgenden Kontakt in Plaszòw. Als Schindler im Herbst 1944 verhaftet wurde, machte sich große Hoffnungslosigkeit unter den Juden breit. Die Freude war umso größer, als er wieder frei war. Zudem würdigte Stern die Befreiung der 300 Frauen, die versehentlich in Auschwitz landeten und die Tatsache, dass Schindler es ermöglicht hatte, die Toten aus den Lagern nach jüdischem Ritus zu begraben.

Im Anschluss versuchte Schindler zu erklären, weshalb er nach Polen gekommen war. Er hatte bereits vorher Probleme mit der SS und arbeitete mit der Jewish Agency zusammen. Am Ende der Veranstaltung überreichte Jakob Sternberg Oskar Schindler noch einen goldenen Ring, der die gleiche Inschrift trägt wie der Ring, den die Juden am Ende des Krieges für Schindler anfertigt hatten, den Schindler aber verlor. „Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“. Ein solch bewegendes Treffen gab es zu Schindlers Lebzeiten nicht mehr. Die Worte der Verehrung, die an diesem Tag gesprochen wurden, hatten allerdings keinen Einfluss auf die noch bestehenden Anschuldigungen Wurzels und Wiener.

Die Kontroverse Wiener/Wurzel/Schindler geht weiter

Am Tag des Banketts wiederholte Julius Wiener seine Anschuldigungen gegen Schindler und behauptete, dass er ein Nazi wie alle anderen Nazis gewesen sei und gegen Kriegsende die Juden zu retten begonnen habe, um seine eigene Haut zu retten. Doch sah er zumindest ein, dass Schindler Dankbarkeit verdient habe. Wurzel hingegen ließ den gegen Schindler angestrebten geplanten Prozess fallen, als er von Schindlers Taten im späteren Verlauf des Krieges hörte, da dies alle Taten in ein anderes Licht gerückt habe.

Brief von Yad Vashem an Schindler bezüglich dessen Ehrung als "Gerechter der Nationen"
Brief von Yad Vashem an Schindler bezüglich dessen Ehrung als "Gerechter der Nationen"
Duplikat des Ringes, den Oskar Schindler von seine Juden als Geschenk bekam
Duplikat des Ringes, den Oskar Schindler von seine Juden als Geschenk bekam

Kriterien für die Verleihung des Titels „Gerechter der Nationen“

Diese Kontroverse veranlasste den Yad Vashem, Richtlinien für die Nominierung zum „ Gerechten der Nationen“ zu erstellen. (1. Der Retter muss mindestens einem Juden unter Einsatz des eigenen Lebens das Überleben gesichert haben. 2. Der Retter muss sich bewusst sein, dass er sein Leben, Freiheit und Sicherheit auf Spiel setzt. 3. Der Retter darf weder eine Belohnung noch Entschädigung noch einen mündlichen oder schriftlichen Vertrag als Bedingung stellen. 4. Der Retter muss aktiv, unmittelbar beteiligt und persönlich verantwortlich die Rettung bewirken aus eigener Initiative. 5. Der Retter muss Zeugen, Augenzeugen oder verlässliche Dokumente vorweisen können.).

Zurücknahme der Ehrung „Gerechter der Nationen“

So wurde der Entschluss gefasst, die Ehrung Schindlers als „ Gerechter der Nationen“ zurück zu nehmen. Weder eine Medaille noch eine Urkunde wurden verschickt. Die Kommission gab an, dass sie erst alle Tatsachen prüfen müsse. Aber die Kommission dankte Schindler für seine überragenden Leistungen, die er vollbracht hatte. Besonders hervorgehoben wurden die Rettung der 300 Frauen aus Auschwitz, die Rettung der Juden aus Golleschau, die zusätzlichen Lebensmittel und Arzneien, die menschlichen Lebensbedingungen in Brünnlitz und die Bestattung Toter nach jüdischem Brauch. Außerdem versicherte ihm die Kommission, dass er der Annerkennung des ganzen jüdischen Volkes würdig sei. Offiziell war Schindler nun kein „ Gerechter der Nationen“ mehr, doch seine Urkunde erhielt er trotzdem, da Bejski 1970 Vorsitzender der Ehrungskommission wurde. Als Emilie Schindler 1993 nach Israel kam, um die Schlussszene des Films Schindlers Liste zu filmen, verlieh man Oskar und Emilie die Medaille und erkannte sie als wahre „ Gerechten der Nationen“ an.


Brief an Dr. Ball-Kaduri (verfasst von Oskar Schindler)

Einzelnachweise


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