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Beschreibung

Es ist eine Geschichte, die fast in Vergessenheit geraten wäre, in Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ wiederentdeckt und jetzt im Internet von 15 Gersthofer Gymnasiasten verewigt wurde. Am heutigen Donnerstag präsentiert der betreuende Lehrer Bernhard Lehmann in der Neuen Stadtbücherei Augsburg die umfangreiche Homepage über Mietek Pemper (89).

„Ohne Pemper hätte es keine Listen gegeben und ohne diese Listen wären keine Menschen gerettet worden“, stellt Lehmann klar. Der in Augsburg lebende Ex-KZ-Häftling Mietek Pemper war persönlicher Schreiber des Lagerkommandanten Amon Göth. Durch diese einzigartige Stellung konnte er zusammen mit Oskar Schindler 1200 Häftlinge retten. Pemper, der sich über die Homepage sehr erfreut gezeigt habe, war in die Arbeit von Anfang an eingebunden.

Die emotional schwierige und über zwei Jahre währende Arbeit an der Homepage ging an den Schülern des Paul-Klee-Gymnasiums nicht spurlos vorüber: „Die Thematik war dunkel. Durch die Texte und Zeitzeugen sind wir tief in die Materie eingestiegen“, beschreibt es der Schüler Thomas Horn. Die Masse der teils grauenvollen Dokumente spricht für sich: 2400 sind es, alle auf der Homepage digitalisiert und archiviert, darunter etwa 700 Bilder. Trotz oder gerade wegen dieser Flut sei es für alle stets unfassbar gewesen, wie Menschen zu so etwas fähig seien. Die Website bietet ein verschwenderisch umfangreiches Archiv und historisch Einzigartiges. Darunter ein zweistündiges Interview mit der Tochter des damaligen Lagerkommandanten Amon Göth.

Die aufwendige Arbeit übte auch Strahlkraft auf die Schüler aus. Ulrike Feiger sieht in Pemper ein „großes Vorbild“ und sagt mit Demut: „Ich weiß nicht, ob ich mutig genug wäre.“ Sie war im Projekt für die prägend platzierten Zitate auf der Homepage zuständig. Ein Leitspruch Pempers habe auch für sie und die Projektgruppe hohen Stellenwert bekommen: „Der lebt vergebens, der nicht jemandem hilft.“

Großen Eindruck machte Pemper bei Treffen mit den Schülern

Großen Eindruck machte Pemper, der sich zeitlebens in den Hintergrund drängte, bei persönlichen Treffen mit den Schülern. Maximilian Bonk erinnert sich: „Er strahlte eine große Bescheidenheit aus und versicherte glaubwürdig: Ich tat, was jeder getan hätte.“ Damals war Pemper gerade einmal 23 Jahre alt, was den 19-jährigen Thomas Horn nachdenklich stimmt: „Pemper war nur vier Jahre älter, als ich es heute bin. Es ist seltsam. Ich sitze in der Schule und er hat über tausend Menschen das Leben gerettet.“

Der Lehrer Bernhard Lehmann betont: „Wir wollten Mietek Pemper für seine Arbeit ehren.“ Damit seine Geschichte und die Website nicht in Vergessenheit geraten, wollen die Schüler ihre Homepage der Stadt zur weiteren Pflege schenken. Über 5000 Nutzer haben die Seite bereits besucht, darunter auch viele aus den USA.

Mehr dazu im Internet unter

www.mietek-pemper.de

Quelle

Augsburger Allgemeine

Urheber bzw.
Nutzungsrechtinhaber

Niko Steeb

Datum

15.10.2009

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