PemperWiki:Über das Mietek Pemper Projekt

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Oskar Schindler ist seit Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste" den meisten Leuten ein Begriff. Doch wer war Oskar Schindler wirklich? Wer ist Mietek Pemper? Was sind ihre Verdienste? Und wer war Amon Göth? Wie sind seine Verbrechen erklärbar?


Projektverlauf

Schüler des Paul-Klee-Gymnasiums Gersthofen haben zwei Jahre lang unter Anleitung ihres Geschichtslehrers Dr. Bernhard Lehmann an diesem Projekt gearbeitet. Sie wollten nach den Ursachen forschen, was einen Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus zum Massenmörder machte und einen anderen Menschen veranlasste, sein Vermögen zugunsten von 1200 Menschenleben zu opfern, und zwar unter Einsatz seines Lebens.

Im Mittelpunkt aber stand für die Schüler die Frage, wie ein junger Mann im Alter von 23 Jahren, also nur unwesentlich älter als diese heute, es fertig brachte, die gesamte Administration des nationalsozialistischen Terrorregimes hinters Licht zu führen. Mit seiner hochintelligenten Aktion ermöglichte Mietek Pemper dem Unternehmer Oskar Schindler, „seine“ Juden zu schützen und durch namentliche Anforderung diese Menschen vor dem sicheren Tod zu retten und nach Brünnlitz zu bringen.

Unter Anleitung ihres Geschichtslehrers studierten und exzerpierten die Schüler Mietek Pempers Buch "Der rettende Weg" (hrsg.2005), die Schindler-Biographie von David Crowe "Oskar Schindler - Die Biographie" (hrsg.2005), die Veröffentlichungen von Erika Rosenberg (Ich, Oskar Schindler, 2000) und Johannes Sachslehner (Der Tod ist ein Meister aus Wien, 2008) sowie Alexander Skotnicki (Oscar Schindler in the eyes of the Cracovian Jews, 2008) sowie zahlreiche weitere Artikel und Veröffentlichungen. Im Oktober des Jahres 2009 konnten wir unsere Ergebnisse der interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Die Homepage wird auch nach diesem Termin laufend ergänzt, weitere Bilder und Dokumente werden und wurden seitdem noch eingestellt, wie z.B. Dokumente aus dem Archiv Pemper, mit freundlicher Genehmigung von Frau Regina Pemper, der Nichte Mietek Pempers.

Im Verlauf des Projekts wurden über zweitausend Bilder und Dokumente digitalisiert und katalogisiert. So konnte beispielsweise der gesamte Nachlass aus Oskar Schindlers Koffer mit Genehmigung des Bundesarchiv Koblenz erstmals digitalisiert werden und der interessierten Öffentlichkeit im Internet zur Verfügung gestellt werden. Zudem wurden mit Genehmigung von Yad Vashem, dem US Holocaust Memorial Museum, Prof. Erika Rosenberg, Mietek Pemper, Johannes Sachslehner und Monika Hertwig, der Tochter Amon Göths, über 800 Bilder digitalisiert. Mit diesen Bildern und Dokumenten konnten die Teilnehmer ihre Artikel illustrieren und Interessenten die Möglichkeit zum Selbststudium offerieren. In einem umfangreichen Archiv stehen Dokumente wie Bilder dem interessierten Leser mit Suchfunktion zur Verfügung.

Die Schüler verfassten mit Hilfe des Kursleiters über 70 Artikel über Mietek Pemper, Oskar Schindler, Amon Göth , über Schindlers Liste und über Krakau in den Jahren 1939-1945. Zudem sind zahlreiche Zeitzeugenaussagen auf der HP verfügbar. Auch Videos zu den Hauptprotagonisten, insbesondere Mietek Pemper, sind abrufbar, sodass jeder Leser sich ein eigenes Bild machen und zu einem umfassenden Urteil gelangen kann. Besonders eindrucksvoll ist auch das Interview mit der Tochter des Massenmörders und Lagerleiters von Plaszow, Amon Göth.

Mit dem vorliegenden Projekt wollen die engagierten Schüler und ihr Lehrer den mutigen Mietek Pemper ehren, der nahezu unbemerkt über 40 Jahre in Augsburg lebte, ehe sich die Öffentlichkeit seit Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ für ihn zu interessieren begann. Trotz seines Beitrages zur Rettung vieler Menschenleben ist er immer bescheiden geblieben und hat nicht seine Verdienste, sondern stets die Rolle Oskar Schindlers in den Mittelpunkt gestellt.

Die Homepage ist auch als Korrektiv zu der umstrittenen Biographie David Crowes über Oskar Schindler, zum Film von Steven Spielberg „Schindlers Liste“ und zu den Veröffentlichungen von Erika Rosenberg zu sehen. Korrigiert wird ebenso die Aussage von Izak Stern, er sei der Hauptinitiator und Architekt der Erhaltung und anschließenden Umwandlung des Lagers Plaszow in ein KZ gewesen.

Im Laufe des Projektes wurde das Profil des Mietek Pemper vor dem Hintergrund der lüsternen Mörderbande der SS-Schergen immer kontrastreicher. Im Angesicht des allgegenwärtigen Todes handelte er dennoch oder gerade deshalb zielgerichtet, logisch und immer orientiert am Wohl der Menschen, denen er sich verpflichtet fühlte. Er nutzte seine einzigartige Vertrauensstellung beim Lagerleiter Amon Göth - niemand in der NS-Hierarchie konnte es fassen, dass ein Häftling in solche "top secret"- Angelegenheiten eingeweiht war - in optimaler und zutiefst verantwortlicher Weise für seine Mitgefangenen.

Menschen wie Mietek Pemper gibt und gab es - ebenso wie Menschen vom Schlage Oskar Schindlers - leider viel zu selten. Sein Handeln kann und sollte nachfolgenden Generationen als Richtschnur dienen.

Seinen Leitspruch "Numquam vivit, qui nemini prodest" hat sich der Wahlkurs Geschichte zu eigenen gemacht und möchte danach handeln.

Wir widmen die Website dem Ehrenbürger der Stadt Augsburg, Mietek Pemper und übergeben sie an seinem 90. Geburtstag, dem 24. März 2010 der Stadt Augsburg, damit sein Mut und seine Entschlusskraft, seine intelligente Reaktion auf das Unrechtssystem nie in Vergessenheit geraten möge.

Gersthofen, Paul-Klee-Gymnasium, 28. April 2010, dem 102. Geburtstag von Oskar Schindler

Der Wahlkurs Geschichte: Ulrike Feiger, Laura Laß, Nadine Reindl, Nikolina Rajic, Carina Wagner, Martin Thoma, Maximilan Bonk, Jan Denk, Dominik Kratzer, Kevin Wittmann, Jorgos Toupalas, Julian Goldbach, Florian Scharpf, Thomas Horn, Daniel Off, Michael Carman, Stefan Heigl (Abitur 2009), Stephanie Sturm, Ludwina Peter (beide Abitur 2008), Laura Newrick, Daniel Repenning (beide Schulwechsel 2008) und Dr. Bernhard Lehmann (21 Schüler plus ein Lehrer)

Seit dem 24.2.2011 hat das Projekt einen neuen Webmaster: Magnus Görlitz

Danksagungen

Wir danken Herrn Walther Seinsch und seiner Stiftung "Erinnerung" für die finanzielle Unterstützung unseres Projekts.

Wir bedanken uns bei den folgenden Institutionen und Einzelpersonen für die Genehmigung der Nutzung der Texte und Bilder:

Persönliche Werkzeuge